Qi Yoga | Philosophie im Herbst

„Die Spreu vom Weizen trennen“

Nachdem wir im Spätsommer, dem Element Erde, die “Ernte eingebracht“ haben, die äußeren und inneren Kornkammern gefüllt und somit begonnen haben unser Hara, unsere Mitte zu stärken, geht es im Herbst darum zu unterscheiden, zu entscheiden und auszuscheiden. Das Herbst-Element Metall/Äther-Luft/Vata befähigt uns, Unterscheidungskraft zu entwickeln für klare Entscheidungen.

“Auch mal einen gesunden Schnitt machen“

Unwesentliches sowie Erledigtes verabschieden, um mit diesen Schnitten die dem Waagesystem zu Grunde liegende Harmonie (wieder) herzustellen … Ziel: wenig Ballast mit in die Zeit des Rückzugs, den Winter, zu nehmen….Raum schaffen für Neues im Frühling…

„Klarheit & Melancholie“

Im Herbst, der zweiten Hälfte des Jahres, dem kleinen Yin, verdichtet sich die Energie und lässt uns nach innen blicken.
Die Stimmung in dieser Jahreszeit ist ein Wechselspiel zwischen kristallener Klarheit und nebliger Melancholie. Wir schauen zurück und in uns hinein:

– Was ist wesentlich im Leben?
– Wie können wir uns von alten Dingen verabschieden und
– das zurücklassen, was uns einst wichtig war?

Dies sind Fragen, die uns in dieser Jahreszeit beschäftigen und uns dazu veranlassen, unser Leben zu reflektieren und die wichtigen von den weniger wichtigen Dingen im Leben zu trennen.

„Balance finden“

Einen Ausgleich schaffen zwischen klaren sch(n)eidenden Gedanken, Worten und Taten sowie ehrlicher Diplomatie.

Menschen mit einer großen Affinität zum Element Metall fällt es leicht, Richtig von Falsch zu unterscheiden. Sie sind ordnungsliebend und strukturiert und besitzen die Fähigkeit, sich zurückzuziehen und mit sich allein zu sein.
Sie kombinieren Funktionalität mit Ästhetik und erweisen sowohl dem Leben als auch der Schönheit ihre Anerkennung.
Doch bleiben Sie achtsam: Bei einer Überbetonung dieser Aspekte und Werte entwickelt das aus der Balance geratene Metall allerdings Fanatismus und hält unnachgiebig an Dogmen fest.

Reinigende Tränen lösen Verkrustungen und geben Raum für Neues.
Auch die Trauer, z.B. über endgültige Abschiede, bittet in dieser Jahreszeit besonders um Raum und Akzeptanz.

„Organe & Meridiane“

Die Organ-Meridiansysteme Lunge und Dickdarm haben im Herbst ihre Hochzeit. Sie fördern diesen wichtigen Austausch in uns und mit der Umwelt. Die Haut, auch zu diesem System gehörend, braucht in dieser Zeit mehr Fürsorge.

„Etwas dünnhäutiger werden“

gehört in diese Jahreszeit, um im anschließenden Winter ganz den Rückzug ins Heimelige, ins Privat-Sein zu genießen und Zeit für innigliche Kontemplation zum Regenerieren zu zelebrieren.