Liebe Freundinnen und Freunde – welch eine besondere Jahreszeit!

Mit diesem Fastenblog möchte ich unsere gemeinsame Fastenwoche begleiten. Solch eine Aus-Zeit ist körperlich, seelisch und geistig höchst bewegend. Für mich hat es sich als sehr sinnvoll erwiesen, während der Woche bewusst körperlichen, gedanklichen und seelischen Prozesse nachzuspüren.
ich lade euch herzlich ein, eure eigenen Erfahrungen und Erlebnisse hier über die Kommentarfunktion zu teilen. Wem dies zu öffentlich ist, der möchte vielleicht ein privates Fastentagebuch führen, um Gedanken und Gefühle festzuhalten und später darauf zurückgreifen zu können, quasi als „Gestaltungsgrundlage“?

Die folgenden Fragen und Anregungen können dabei helfen:
– Wie willst du die Woche für dich gestalten – körperlich, seelisch, geistig?
– Welche Veränderungen und Entwicklungen möchtest du einladen?
– Vielleicht entstehen Ideen zu neuen Essgewohnheiten, für deine Ernährung zu Hause oder unterwegs bzw. bei der Arbeit?

Wir befinden uns im Vorfrühling, dem Element Erde von Milz und Magen – gepflegt die Mitte kultivieren und stärken. Kraft für die Mitte, damit wir kraftvoll aus unserer Mitte leben.
Süße Erdknollen auf den Speiseplan und die Füße wahrnehmen bei einem kleinen Achtsamkeitsspaziergang in der Natur; oder, wie Celíne (meine Hündin) und ich, ein gutes Stückchen freudig joggen. Lautes Lachen und auch mal Schreien sei erlaubt: Es bringt die Energie in Schwung. Mit Kontemplation und Meditation schwingen wir uns wieder in die Mitte der Gegenwart.

Es ist eine Übergangs-Zeit: Zum Einen lassen uns die Minusgrade bei klarem blauen Himmel noch den Winter spüren. Wir denken daran, unser Wasser-System von Niere und Blase warm zu halten.
Die strahlende Sonne und ein gewisses Kribbeln in der Luft jedoch lassen hin und wieder bereits den Frühling mit seiner Ungeduld und Aggressivität ahnen – hier wird das Holz-Element von Leber und Gallenblase angesprochen.

In diesem Sinne lege ich euch bewusstes Atmen für gutes Qi ans Herz – so bringen wir Hara, Herz und Hirn in Ausgleich……mit wachsender Freude an dem sich mehr und mehr einstellenden neuem Lebensgefühl!

 

QiYoga Fasten und Wandern 2016 – das Programm

Dieses Jahr bieten wir eine Kombination aus Fasten nach Buchinger und Basenfasten an. Das heißt wir nehmen mehr zu uns als beim reinen Fasten nach Buchinger.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung ist es anzuraten, in der Woche vorher auf Alkohol und Fleisch zu verzichten und den Genuss von Kaffee und Schwarztee zu verringern.
Falls ihr es nicht im Haus habt besorgt Glaubersalz o.ä. (Apotheke) zur Darmreinigung ab Sonntag.

 

 

Fastenblog Tage 1 bis 3

Freitag, Samstag, Sonntag – Tag 1 bis 3 | Entlastung

Die Entlastungstage finden individuell zu Hause statt

An diesem Wochenende trinken wir bereits viel:

    • ayurvedisches Wasser, d.h. abgekühltes Wasser, welches mindestens eine Viertelstunde gekocht hat
    • warmes Ingwerwasser, d.h. Wasser mit trockenem Ingwerpulver oder/und frischen Ingwerstücken aufkochen und abkühlen lassen
    • basische Kräutertees
    • Früchte- und Gemüsesäfte.

Getreide wird kaum noch gegessen, dafür mehr Gemüse und gerne, wem es nicht zu kalt ist, auch Salat.

Am Sonntagmittag oder -nachmittag beginnen wir ganz entspannt mit der Darmreinigung, z.B. mit dem zuvor gekauften Glaubersalz (Anwendung siehe Packungsbeilage) und/oder mit Einläufen, angenehm warm temperiert, um den Darm auszuspülen. Für einen Einlauf kann z.B. Kamillentee oder basisches Salzwasser verwendet werden. Wir trinken viel und wärmen uns nach Bedarf mit Wärmeauflagen, z.B. auf Leber und Nieren oder unter den Füßen – wo immer es beliebt.

Als zusätzlich reinigende Methode hat sich die Zungenreinigung mit einem speziellen Schaber (aus dem Ayurveda) oder einer Zahnbürste bewährt sowie das so genannte Ölziehen.

Infos gibt es z.B. hier: yoga vidya: Zungenschaben & Ölziehen

Die verwendeten Öle können individuell ausgewählt werden – ich als Vata-Typ bevorzuge Kokosöl. Kokosöl beruhigt, wenn „zu viel von zuviel“ im Energiesystem unterwegs ist.

 

Fastenblog Tag 4

Montag – Tag 4 | Entgiftung

Heute treffen wir uns zwischen 9 und 9:30 Uhr in meiner Praxis in Much.

Wir beginnen mit einem kleinen „Tee-Talk“ zum Ankommen, gefolgt von langsamem Entgiftungs-Yoga – mit heutigem Fokus auf dem Nieren-Qi, dem Speicher unserer vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Energie. Gute Beziehung zu uns selbst aufbauen und uns unterstützt zu fühlen sind die Themen, die wir heute mit Energieübungen aus Yoga und Qi-Gong in unser Bewusstsein einladen und die uns mit Affirmationen beim Wandern und in den kontemplativen Pausen begleiten.

Wir stärken uns mit wärmender Gemüsesuppe, anschließend wandern wir mit neuer Leichtigkeit achtsam und bewusst in der Natur. Bei klarem blauem Himmel führt uns unsere erste Wanderung heute zur Wahnbachtalsperre. Ein traumhaft-surrealer Ort, der sich plötzlich nach einer Kurve den Sinnen darbietet.

Ausreichend Getränke und Äpfel für einen Pausensnack zwischendurch sind dabei.

Je nachdem, wie es die individuelle Zeit zulässt, lade ich euch ein, im Anschluss an unsere Wanderungen für einen Tee oder eine Suppe bei mir einzukehren.

Zu Hause wird das Programm wieder in Eigenregie fortgeführt: Leberwickel, Ausruhen; am (späten) Nachmittag darf es eine selbst gewählte Gemüseeinheit sein. Natürlich viiiiiel trinken, am besten Ingwerwasser und basische Kräutertees!

 

Fastenblog Tag 5

Dienstag – Tag 5 | die Mitte finden

Nachdem wir über das Nieren-Qi begonnen haben, uns in fließender Balance zu üben, beginnen wir heute damit, uns erdig zu zentrieren. Unsere Yogaübungen sind sanft, kräftigend und zentrierend, um unsere Mitte zu kultivieren. Unsere Mitte, Hara oder auch goldener Herd genannt, repräsentiert als Zentrum unsere Lebenskraft, die sich nach oben hin zum Himmel verbindet und nach unten mit der Erde verwurzelt. Eine lebendige Mitte lädt ein, in jedem Augenblick gegenwärtig zu sein, um spontan mit dem Leben fließen zu können und in Resonanz zu sein – gleichermaßen in Stabilität und Flexibilität.

An diesem Tag wird die Energie in uns schon feiner, wie auch die Wahrnehmung in und um uns herum…
Unsere Wanderung führt uns heute durch das auenhafte Naafbachtal, mit seinem vollen und wild sprudelnden breiten Bachlauf.

Glitzernde Strahlen der Märzsonne sprenkeln Lichtpunkte auf nochmals vereiste Pfützen. Die Wege durch das Auenland lassen uns ein tiefes Verbundenheitsgefühl zu den Yin-Elementen Erde und Wasser empfinden. Kontemplatives Verweilen am Bachufer, eins werden mit dem, was ist. Auf der Erde stehend, in Stabilität und Flexibilität, dem bewegten Fluss des Wassers und der Gedanken und Gefühle nachspüren. Innehalten, lauschen, atmen… ein Lächeln im Gesicht… Gegenwärtiger Moment = wunderbarer Moment!

 

Schneeglöckchen

Mittwoch – Tag 6 | Gehmeditation

Zentriert und bewegt. Die heutigen Yogaübungen sind auf die Elemente Erde und Holz sowie die jeweils dazugehörenden Meridiansysteme Milz/Magen und Leber/Gallenblase abgestimmt. Für unsere Geh-Meditation bleiben wir drinnen, sehr intensiv, erdend und Bewusstsein schaffend, für ein erhaben aufgerichtetes Körpergefühl. Immer dabei: Hara, Herz, Hirn und Hand … mit wachsender Freude am sich erneuernden Lebensgefühl!

 

Fastenblog Tag 7

Donnerstag – Tag 7 | Kraftimpulse anregen

Die Kraft des Frühlings-Elementes Holz lässt die Pflanzen aus der Winterstarre erwachen. Beinahe aggressiv schießen die ersten Schneeglöckchen und Krokusse aus der Erde. Wir aktivieren heute Leber- und Gallenblasenmeridian. Mut, Kreativität, Selbstverwirklichung und Selbstentwicklung nutzen die impulsive Kraft des Frühlings.

Unsere Wanderung führt uns heute am munter sprudelnden Wahnbach entlang – lebendige Zielstrebigkeit – Flexibilität und Stabilität.

 

 

Fastenblog Tag 8

Freitag – Tag 8 | Zielstrebigkeit

Wieder sprechen wir heute Leber und Gallenblase an. Um die gefundene, impulsive Kraft kreativ zu nutzen dienen die heutigen Yogaübungen dazu, uns nach Außen zu richten, Ziele zu erkennen, das Gute aus der Vergangenheit mitzunehmen und mutig, mit freudiger Aggressivität, kreativ unseren Weg zu gehen.

Für einen weiten Blick, spazieren wir heute auf unseren Dorfhügel hinauf und wagen einen gespannten Blick in die Zukunft.